Didaktisch orientiert sich unser Unterrichten an den wissenschaftlichen Erkenntnissen aus unseren letzten Erasmus+ Projekten sowie dem Zeitgeist der aktuellen Fortbildungslandschaft in Europa.

In enger Zusammenarbeit mit Hochschulen und Schulen aus Norwegen, England, Australien, Deutschland, Italien, Slowenien und Niederlanden entwickeln wir die Didaktik und Methodik für ein Lernen im 21. Jahrhundert kontinuierlich weiter. Derzeit bedienen wir uns für die Didaktik „Mobiles Lernen mit Tablets“ an den flexiblen Bausteinen des Accelerated Learning Cycles² sowie an dem iPAC Framework-Model.

Auch in unseren Fortbildungen nehmen wir immer wieder Bezug auf unsere beiden didaktischen Modelle, weshalb wir hier auf den Unterseiten unseren Leserinnen und Lesern die didaktischen Modelle ausführlich erklären und veranschaulichen wollen. Haben Sie die Wirkungsweisen der Modelle einmal verstanden, plant sich hiermit Ihr Unterricht mit Tablets, Apps oder digitalen Lernprogrammen deutlich einfacher und kompetenter. Versprochen! 😉

Ferner wird seit ein paar Jahren der Begriff „Gamification“ im Bildungssektor en vogue. Was sich dahinter verstehen lässt und welche Vorteile sich für Ihren Unterricht ergeben, können Sie in unserem PLeS-Model nachlesen und verstehen.

Während unserem letzten Erasmus+ Wissenschaftsprojekt www.learningbeyondreality.com haben wir uns intensiv mit Augmented Reality und Virtual Reality auseinandergesetzt. Das klingt komplizierter als es ist. Für das Mobile Lernen begeistern uns vor allem jene AR Anwendungen, welche man App-basiert im Unterricht realisieren kann. Ein längerer Artikel über Immersives Lernen und das sog. Kaleidoskop-Modell befindet sich derzeit noch in Bearbeitung in Kooperation mit Dr. Ulf Kerber von der pädagogischen Hochschule Karlsruhe.

Für die Einsteiger unter Ihnen haben wir auch das Lernen mit Green Screen Technology für Sie genauer unter die Lupe genommen und schälen auf dieser Seite die Vorteile und Möglichkeiten dieser handlungs- und produktionsorientierten Lernsituation heraus.

Viel Spaß beim Lesen und Verstehen.

iPAC Modell

Im Zentrum steht die Frage: Wann macht das Lernen mit Tablets Sinn?

Auch Umfragen von Passanten auf der Straße lassen sich authentischer mit den Tablets realisieren und auswerten. Dabei stehen die SuS Aufnahmetools mit Rec-Funktion oder Umfrage-Apps zur Verfügung, die beliebig angepast werden.

Egal welches Fach und Thema, wir finden immer wieder Vertiefungsmäglichkeiten durch reale Lernsituationen. Das Lernen mit mobilen Endgeräten kann somit den Faktor Authentizität deutlich verstärken und damit ein tieferes Verständnis erwirken (sog. deep learning).

Das iPAC-Modell geht also davon aus, dass beim Mobilen Lernen mit Devices stets eine Lernsituation entstehen sollte, die mindestens einen der Faktoren PERSONALISATION, AUTHENTICITY oder COLLABORATION intensiviert . Andernfalls brauchen wir das Device nicht einzusetzen. Als Beispiel: Das Schulbuch als PDF auf einem iPAD anzuschauen, bringt keinen didaktischen Mehrwert.

Accelerated Learning Cycle (ALC) – Modell

Im Folgenden möchten wir das Modell des ALC erklären. Übersetzt würde man es „beschleunigten Lernzirkel“ nennen.
Worum es aber eigentlich geht, ist eine Unterrichtsstunde so zu planen, dass die Schülerinnen und Schüler einen fortlaufenden und tiefergehende Verstehensprozess durchlaufen.

Unser Erklärvideo

Geht man von unserer klassischen Unterrichtsstruktur aus, lässt sich jede Stunde grob unterteilen in 4 Phasen: Zu Beginn der Stunde steht das Anknüpfen an letzte Stunde, anschließend folgt das Aktivieren für die Problemstellung oder das neue Thema. Daraufhin befindet sich die Schülerin und der Schüler in einer Phase, in der sie sich neues Wissen aneignen oder die Lehrerin oder der Lehrer neue Inhalte aufzeigt. Denkt man weiter, so schließt sich eine Übungsphase an, die das Erlernte verdichten und sichern soll.

Betrachtet man diese Phase chronologisch hintereinander in einer Zeitachse – dabei spielt es keine Rolle, ob die Lernphase 45min, 90min oder ganztägig ist – brauchen die Schülerinnen und Schüler Rückmeldungen und die Aufgabenstellungen müssen abwechslungsreich modifiziert und modelliert werden.

Wir haben hier sieben verschiedene Lernsituationen, die einander bedingen, also aufeinander aufbauen und ihre individuelle Methodik hervorbringen.

In dieser Grafik sehen Sie nun in den Gelenkstellen passende Apps für die jeweiligen Phasen. Die App Mentimeter kann gut genutzt werden, um Wissen abzufragen oder an erlerntes Vorwissen anzuknüpfen. Aus diesem Grund kann dieses Tool ideal zu Beginn einer Lerneinheit genutzt werden.

Popplet, ein Brainstormingtool, kann – genauso wie alle andere Mindmapping-Apps – genutzt werden, um die Gedanken von Schülerinnen und Schüler zu sammeln und diese damit zu aktivieren.

In weiteren Aufgaben kann das erlernte Wissen aufgezeigt und verdichtet werden. Hierbei stehen zahlreiche Apps zur Verfügung, z.B. können die Schülerinnen und Schüler ein StopMotion-Video drehen oder ein Erklärvideo mit iMovie gestalten. Ebenso ist es denkbar, eine Form des Feedbacks durch ein Padlet oder das Schreiben eines Textes in Pages einzufordern.

Schnell wird deutlich, dass dieses Modell fächerunabhängig ist und den Focus auf die Art und Weise des Lernens legt. Die Sozialform findet keine Berücksichtigung. Jede Unterrichtsphase kann in Einzel-/Partner- oder Gruppenarbeit erfolgen.

Alle Apps begreifen wir als Methoden, als Werkzeuge, um sich Wissen anzueignen. Manche Apps sind so vielseitig, dass sie in mehreren Phasen sinnvoll eingesetzt werden können.

Unser Ebook

In den letzten Jahren ist das Konzept des Flipped Classroom bekannter geworden. Im ALC findet sich dieses Lernsetting in der Form der Phase des Vorlernens wieder. Auf diese Weise können Videos und Arbeitsmaterialien der Lerngruppe im Vorfeld bereit gestellt werden.

Bitte betrachten Sie diese Anordnung von Apps als ein Beispiel. Selbstverständlich lassen sich diese austauschen. Am besten Sie gehen mit ihren Kollegen in den Austausch, welche Apps in welchen Phasen sinnvoll eingesetzt werden können.

Es wird bei diesem Modell deutlich, dass der Schwerpunkt auf dem Inhalt und nicht auf der Technik liegt. Im ersten Schritt geht es immer darum, welche Lernziele erreicht werden sollen. Davon ausgehend entschieden Sie sich für eine Lernmethode und damit auch für passende die App.