Im Zentrum steht die Frage: Welche Möglichkeiten ergeben sich durch das Lernen mit Tablets?

The iPAC Framework (based on work by Kearney, Schuck, Burden & Aubusson, 2012)

Der iPAC-Rahmen ist die theoretische Grundlage für das Mobile Learning Toolkit. Es wurde ursprünglich 2012 von Akademikern und Lehrerausbildern entwickelt, die an der University of Hull (Großbritannien) und der University of Technology, Sydney (Australien) arbeiten.

Der iPAC-Rahmen identifiziert die spezifischen pädagogischen Merkmale oder Möglichkeiten von Mobilgeräten, die das Lernen unverwechselbar machen. Diese werden als „Signaturpädagogik“ des mobilen Lernens bezeichnet und bestehen aus drei Hauptkonstrukten: Personalisierung, Authentizität und Kollaboration. Im iPAC-Rahmen werden diese Hauptkonstrukte in sieben operative Unterkonstrukte unterteilt.

Das iPAC-Modell geht also davon aus, dass beim Mobilen Lernen mit Devices stets eine Lernsituation entstehen sollte, die mindestens einen der Faktoren PERSONALISATION, AUTHENTICITY oder COLLABORATION intensiviert. Andernfalls brauchen wir das Device nicht einzusetzen. Als Beispiel: Das Schulbuch als PDF auf einem iPAD anzuschauen, bringt keinen didaktischen Mehrwert.

Im Folgenden erfahren Sie mehr über den Rahmen und wie er von Pädagogen genutzt werden kann.

The iPAC Framework (based on work by Kearney, Schuck, Burden & Aubusson, 2012)

Personalisation

Die Personalisierung wird weithin als einer der Hauptvorteile des mobilen Lernens anerkannt. Sie umfasst pädagogische Merkmale wie Wahlmöglichkeiten für die Lernenden, Selbstbestimmung und Selbstregulierung sowie individuelle Anpassung.
Bei gut konzipierten mobilen Lernaktivitäten haben die Lernenden mehr Kontrolle über den Ort (physisch oder virtuell), das Tempo und die Zeit, in der sie lernen, und können ihre Lerninhalte selbst bestimmen. Die Ziele werden in der Regel von den Lernenden und ihren Mitschülern festgelegt. Außerdem kann die Lernerfahrung auf den einzelnen Lernenden zugeschnitten werden. Dies kann sowohl auf der Ebene des Tools als auch auf der Ebene der Aktivität geschehen. 

Beispiel für den Unterricht: Es gibt zahlreiche Apps, welche eine individuelle und persönliche Herangehensweise an den Lerninhalt evozieren. Besonders hervorzuheben ist hierbei die App Book Creator. Die SchülerInnen gestalten im Sinne des Learners as Designers Ansatz eigene E-Books. Ein weiteres Beispiel wären die sog. Vokabel-Lern-Apps. Was früher der Vokabelkasten aus Holz machte, können heute Apps um vieles besser. Algorithmen helfen Lernlücken zu schließen.

Authenticity

Es ist allgemein anerkannt, dass authentische Aufgaben einen Bezug zur realen Welt und eine persönliche Bedeutung für den Lernenden haben. Mobile Technologien unterstützen authentisches Lernen durch das Umfeld, die Aufgabe und das Werkzeug. Die Umgebungen können in der mobilen Welt sowohl physisch als auch virtuell sein, sodass die Lernenden erleben können, wie es ist, in situ zu lernen. Die Authentizität der Aufgaben bezieht sich auf das Ausmaß, in dem die Aufgaben realistisch sind und Probleme bieten, denen Praktiker in der realen Welt begegnen. Die Authentizität der Tools bezieht sich auf die Apps und Tools, die die Lernenden verwenden, und darauf, inwieweit sie denjenigen der realen Praktiker entsprechen. 

Beispiel für den Unterricht: Umfragen von Passanten auf der Straße lassen sich authentischer mit den Tablets realisieren und auswerten. Dabei stehen die SuS Aufnahmetools mit Rec-Funktion oder Umfrage-Apps zur Verfügung, die beliebig angepasst werden. Egal welches Fach und Thema, wir finden immer wieder Vertiefungsmöglichkeiten durch reale Lernsituationen. Das Lernen mit mobilen Endgeräten kann somit den Faktor Authentizität deutlich verstärken und damit ein tieferes Verständnis erwirken

Collaboration

Mobiles Lernen ermöglicht den Studierenden ein hohes Maß an Zusammenarbeit, indem sie über ein mobiles Gerät vielfältige Verbindungen zu anderen Menschen und Ressourcen herstellen. Die Netzwerkfähigkeit mobiler Geräte schafft gemeinsame, sozial interaktive Umgebungen, die es den Lernenden ermöglichen, auf einfache Weise multimodal mit Gleichaltrigen, Lehrern und anderen Experten zu kommunizieren und Informationen auszutauschen. Die Lernenden konsumieren, produzieren und tauschen eine Reihe von „Inhalten“ aus, indem sie Informationen und Artefakte über Zeit und Ort hinweg gemeinsam nutzen.

Beispiel für den Unterricht: Gruppenarbeit als Sozialform ist verständlich. Arbeitend die SchülerInnen jedoch orts- und zeitunabhängig am selben Produkt (wie z. B. eine Präsentation) bezeichnet man dies als kollaboratives Arbeiten. Hierbei kann man mit Taskcards oder Cryptpad sogar auf datenschutz konforme Onlinelösungen zurückgreifen.

Weiterführende Informationen und Links

www.mobilelearningtoolkit.com

https://www.ipacmobilepedagogy.com/

https://www.mebis.bayern.de/p/55396